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Finissage cum Lesung - 13.05.2015
 
Finissage cum Lesung - 13.05.2015
Zahid Farani Sheikh
(1940 -2014)
Einladung, einen Dichter zu ehren, sein schönstes Buch kennenzulernen und an seine Familie zu denken

 
 
Berliner Autoren und Künstler werden sich noch erinnern: Zahid Farani Sheikh, der große pakistanische Dichter, war für fast ein Jahrzehnt unser Gast und Freund in Berlin, wo er Exil und Zuflucht vor der Militärdiktatur von Zia Ul Haqh gefunden hatte.
 
Der in seiner Heimat bekannte Dichter und Jurist kam nach Deutschland als Unbekannter, dessen Werk und Sprache  (Urdu-Pandschabi) in Europa kaum zugänglich war. Selbst seine Identität war den deutschen Behörden zweifelhaft, bis sie Benazir Bhutto auf einer Europareise bestätigte. Im Schriftstellerverband und der Neuen Gesellschaft für Literatur fand er kollegiale Aufnahme, aber es gelang trotz aller Freundesbemühungen nicht, ihm eine angemessene Beschäftigung zu verschaffen; er musste sich und seine gleichfalls exilierten Schwestern zeitweise als Pizzabäcker durchbringen.  Dem Schriftstellerverband VS war das ein Anlass, einen Hilfsfonds für Schriftsteller im Exil ins Leben zu rufen, der erfolgreich für diesen und weitere Fälle um Beistand warb. Bis heute wird er vom deutschen PEN Club  weitergeführt.
 
1988 fand Zahid Farani Sheikh in Ebrahim Ehrari, dem Leiter der Radierwerkstatt beim Berufsverband Bildender Künstler, einen mit Kunst und Literatur der islamischen Welt vertrauten, gleichgesinnten Künstler, mit dem er sich um eine Publikation in der Edition Mariannenpresse bewarb. Seine in Berlin entstandenen Ghaselen – in einer deutschen Nachdichtung von Erika Stöppler (+ 2015) – überzeugten die Jury von diesem anspruchsvollen Vorhaben, das schließlich zweisprachig – Deutsch und kalligrafiert in Urdu-Pandschabi,  mit islamischer Ornamentik geschmückt und mit Farbradierungen von Ebrahim Ehrari illustriert - in 100 nummerierten und signierten Exemplaren, auf Bütten gedruckt, erschien.
 
Durch ein Inventurversehen wurden damals 30 Exemplare der Auflage verlegt und erst bei Auflösung der Edition Mariannenpresse 2009 wieder aufgefunden, als der Autor nach dem Sturz der Militärdiktatur bereits wieder nach Pakistan heimgekehrt und als Anwalt am Obersten Gerichtshof in Lahore tätig war.
 
Im Jahr 2014 erreichte uns durch seine Schwester in Antwerpen die Nachricht, dass unser Freund, der in Lahore geheiratet hatte und Vater einer Tochter geworden  war,  gesundheitlich und wegen der erneuten politischen Wirren in Pakistan auch beruflich in Schwierigkeiten war und mit seiner Familie eine Rückkehr nach Berlin erwog. Noch während sich seine Berliner Freunde um Unterstützung durch den Berliner Senat und den PEN Club bemühten, starb Farani Sheikh überraschend nach einer missglückten Operation im  Krankenhaus.  Seine junge Frau und Tochter in Lahore sind seither auf Unterstützung seiner Familie angewiesen, die sich auch um Hilfe an seine Berliner Freunde gewandt hat.
 
Wir, Ebrahim Ehrari und Hannes Schwenger,  haben im Einvernehmen mit dem Literaturhaus Berlin als Rechtsnachfolger der Mariannenpresse vereinbart, die wiederaufgefundenen Exemplare des Buches „Die Schrift an der Wand“ zu einem einmaligen Sonderpreis von 90,- Euro zugunsten der Familie abzugeben und in einer Benefiz-Aktion der Galerie Berlin-Baku
                                       
 am Mittwoch den 13. Mai 2015
um 19:00 Uhr
Galerie Berlin-Baku
Großgörschenstr. 7 (Nähe U7 Kleistpark)
 
mit einer zweisprachigen Lesung und Erinnerungen an unseren toten Freund vorzustellen. Seine Schwester  Saeeda wird anwesend sein. 
 
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Galerie Berlin-Baku GmbH
Großgörschenstrasse 7, 10827 Berlin
Tel. +49 30 - 23 63 55 56
info@galeriebb.de
ab 28.7.2018 geschlossen (Sommerpause)

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